Sehenswürdigkeiten

Die „Burg am langen Feld“
Die Geschichte der namensgebenden Burg beginnt im 10. Jahrhundert. In ihrer heutigen Gestalt entstand die Burg in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Das gesamte Gelände von 2,38 ha wird von der Ringmauer (800 Meter Länge, Höhe der Außenmauer 7 Meter) umschlossen, an die sich der Bergfried und ein weiterer – später als Pulverturm bezeichneter – Beobachtungs- und Wehrturm anschließt. Von der inneren Burg ist im wesentlichen nur der “große runde Turm” erhalten. Führungen durch die Burg veranstaltet der “Kastelan” Franz Vohburger.

Historische Altstadt
Bürgerliches Standesbewusstsein und kommunale Selbstverwaltung ermöglichten den Aufstieg Burglengenfelds zur „Hauptstadt des Nordgaus“. Neben dem historischen Rathaus aus der Zeit um 1580, das bis heute den Unteren Marktplatz prägt, sind es die giebelständgen Bürgerhäuser aus dem 18. Jahrhundert, die heute den Blick fesseln. Die breit gelagerten Gasthäuser, Ladengeschäfte, die St. Vitus-Stadtpfarrkirche und enge Gassen und Nebenstraßen, lassen den Charakter der spätmittelalterlichen Siedlung trotz zahlreicher Umbauten noch sehr gut erkennen.

Das Rathaus
Mitte des 15. Jahrhunderts als „Gebäu des Marktes“ errichtet; um 1585 von Baumeister Leonhard Greineisen im Renaissancestil umgebaut. Reste von spätgotischen Tonnengewölben und Fresken aus dem 16. Jh. im Trauzimmer; historischer Rathaussaal mit massiver Holzbalkendecke. Älteste Glocke (1424) im rechten Turm, so genannte „Hussitenglocke“ (1483) im linken Turm. Stadtpatron ist der Hl. Georg (Wappen über dem Portal) nach der Urpfarrei St. Georg auf der Widen in der Vorstadt. Generalsanierung seit den 1990er Jahren.

Georgsbrunnen am Marktplatz
Der imposante Stadtbrunnen aus dem Jahr 1995 zeigt die – vier Meter hohe und völlig nackte – Bronzefigur eines “Georg”, der einen Drachen besiegt.
Er greift damit das zentrale Motiv des Burglengenfelder Stadtwappens auf, das der Stadt 1542 anläßlich der Stadterhebung durch die Pfalzgrafen Ottheinrich und Philipp zugeteilt wurde.
Wenngleich zur Zeit der Reformation niemand vom „Heiligen Georg“ sprach – in der Stadterhebungsurkunde ist ganz allgemein von einem „Kyrassier“ die Rede – wird die Brunnenfigur von der Bevölkerung liebevoll „nackerter Schorsch“ genannt.

Almenhof
Einer von vier Urhöfen aus der Entstehungszeit des Ortes im Schatten der mächtigen Burg. Links der Naab befindet sich auch der Zaschkahof, während die zwei Urhöfe rechts der Naab nicht mehr vorhanden sind. Der abgeschlossene und damit wehrhafte Vierseithof, 817 erstmals urkundlich erwähnt, mit dem reizvollem Fachwerktorbau und dem übereck gestellten Flankenturm wird nach einem früheren Besitzer auch als „Altmann´sches Schlösschen“ bezeichnet. Von 1794 bis 1808 Standort einer kurfürstlichen Flintensteinfabrik. Die Feuersteinvorkommen der Umgebung dienten zur Herstellung von Zündsteinen für die Steinschlossgewehre der bayerischen Regimenter. Im linken Gebäudetrakt ehemals Gasthaus „Zur weißen Rose“ (Hausname: Rosenwirt); wohl mittelalterlich.

Historische Stadtmauer und Tore
14. Jahrhundert wurde die bürgerliche Siedlung mit einer bis zu 5 m hohen Befestigung versehen. Anfang des 16. Jh. errichtete man eine überdachte Mauer mit Wehrgang und rechteckigen, vorspringenden Türmen rund um den Markt, von der heute noch restaurierte Teile im Süden und Westen der Altstadt zu sehen sind. Fünf Tore und Tortürme boten tagsüber Zugang zum befestigten Markt- und Stadtgebiet: das Obere Tor am südlichen Ende des Marktplatzes (abgebrannt), der Brückenturm auf dem östlichen Brückenkopf (zugleich Wohnung des Türmers und Nachtwächters, 1857 abgebrochen), das Wassertor nördlich davon an der Straße nach Schwandorf, das Klingentor am Fuß des Burgberges in Richtung Südosten und das Keller- oder Erdinger Tor mit Zollhaus am Ausgang der Kellergasse an der Naab. Sämtliche Tore mussten dem Straßenausbau weichen.

Katholische Pfarrkirche St. Vitus
Für die wachsende Siedlung unterhalb der Burg zu Lengenfeld wurde 1315 eine gotische Kirche gebaut. Kirchenpatron war St. Veit, Märtyrer und einer der Vierzehn Nothelfer. Herzog Philipp stiftete 1537 der Kirche drei Glocken, die heute noch geläutet werden. Von 1542 nach der Reformation bis 1617 als evangelische Pfarrkirche genutzt. 1748 Barockisierung mit reichem Stuck und Deckengemälde „Die Verherrlichung des Rosenkranzes“ sowie Passionsdarstellungen. 1891 Erhöhung des Kirchturmes und Bau eines neuromanischen Portals, 1938 auf Initiative von Pfarrer Josef Graf Choranbau mit eindrucksvoller Kuppel. An der Südwand bedeutender Rotmarmorepitaph für Bernhard von Hyrnhaim und seine Gattin, Haushofmeister Pfalzgraf Philipps, von dem Eichstätter Bildhauer Loy Hering, 1541.

Katholische Pfarrkirche St. Josef
Für Fachleute zählt die Kirche St. Josef, 1979 fertiggestellt, zu den herausragendsten Beispielen für den modernen Kirchenbau in der Oberpfalz, ja in ganz Bayern. Das Gotteshaus ist mehrfach preisgekrönt, unter anderem mit dem weltweit renommierten „Mies van der Rohe Award for European Architecture“.
Äußerlich erinnert das Gebäude mit dem frei stehenden Glockenturm kaum mehr an ein traditionelles bayerisches Gotteshaus. Und es war durchaus die Absicht des gebürtigen Regensburger Architekten Prof. Franz Kießling hier etwas Aufsehen erregend Neues zu schaffen. Pfarrzentrum und Kirche St. Josef sind nahezu gänzlich aus Holz, Glas und Stahl erbaut.
Schon kurz nach der Fertigstellung gab es zahlreiche ehrenvolle Preise, etwa 1981 den Preis des Bundes Deutscher Architekten, 1982 den Deutschen Holzpreis und 1983 den Deutschen Architekturpreis. 1984 schließlich erhielt die Kirche als Sieger unter 114 Bewerbern den weltweit hoch angesehenen Preis, der nach Mies van der Rohe benannt ist, einem der bedeutendsten Architekten der Moderne überhaupt.

Evangelische Christuskirche
1706 entstand die Kapuzinerniederlassung, Weihe der Kirche 1717, in den 1720er Jahren das Kloster mit Kreuzgang und Klostergarten. Die Mönche betrieben ab 1765 eine eigene Klosterbrauerei mit Schenke, die heute noch erhaltene “Klosterschenke”.
Im Zuge der Säkularisation mussten zwanzig Fratres und sechs Laienbrüder Burglengenfeld verlassen. Das Kloster wurde profaniert und als Lagerhaus, Feuerwehrgerätehaus, Mädchenschule und Brillenfabrik genutzt.
Auf dem Gelände entstand 1993 das städtische Parkhaus. Aus der Klosterkirche wurde 1959 die Christuskirche der evangelischen Gemeinde.